SouverÀnitÀt ist nicht Autarkie
Viele Diskussionen ĂŒber digitale SouverĂ€nitĂ€t drehen sich um die Frage, ob man proprietĂ€re Tools wie Word durch Open-Source-Alternativen wie LibreOffice ersetzen sollte. Doch das greift viel zu kurz. Echte digitale SouverĂ€nitĂ€t bedeutet nicht, dass man jede Software selbst entwickeln oder betreiben muss. Sie bedeutet vielmehr, dass man HandlungsspielrĂ€ume bewahrt. Auf Französisch klingt das eleganter: «savoir-faire» vs. «pouvoir-faire».
Der Blick hinter die GeschÀftsmodelle
Um SouverĂ€nitĂ€t zu verstehen, lohnt es sich, die Logik der meisten SaaS-Anbieter genauer anzuschauen. Ihr Ziel ist es, Umsatz langfristig abzusichern. DafĂŒr bauen sie sogenannte âmoatsâ also GrĂ€ben, die Kund*innen am Wechsel hindern sollen:
- «System of record»: Das zentrale System, in dem die wichtigsten Daten liegen.
- «Deep integration»: Die Lösung ist so tief ins Unternehmen verwoben, dass ein Wechsel kaum möglich scheint.
So sollen die Kund*innen an den Anbieter gebunden werden, weit ĂŒber allfĂ€llige KĂŒndigungsfristen hinaus. Da die Kundenbeziehung nicht auf Augenhöhe ist, kann der Anbieter auch einseitig Preiserhöhungen, Ănderungen im Leistungsumfang und viel mehr durchsetzen. Ohne Angst, Kund*innen zu verlieren.
Ein erster Schritt: Datenhoheit zurĂŒckgewinnen
Der Kern digitaler SouverĂ€nitĂ€t liegt darin, die Kontrolle ĂŒber die eigenen Daten und GeschĂ€ftslogik zu behalten. Meine Daten gehören mir.
Das bedeutet konkret:
Datenhaltung und zentrale GeschĂ€ftslogik sollten in Systemen liegen, die keinen Vendor Lock-in erzeugen â weder technisch noch faktisch.
Rund um diesen stabilen Kern können SaaS-Lösungen sehr wohl sinnvoll sein. Wichtig ist nur, dass es immer Alternativen gibt.
Ein Beispiel: Unser ERP (Zebra) ist mit Slack, n8n, Float und weiteren Tools verbunden. Doch fĂŒr jedes dieser Tools existieren Alternativen. So haben wir in Preisverhandlungen eine starke Position â weil wir jederzeit wechseln könnten.
Kurzfristig gĂŒnstig, langfristig teuer
NatĂŒrlich wirken Standardprodukte auf den ersten Blick attraktiver, weil sie kurzfristig Kosten sparen. Doch das ist selten nachhaltig. Wer sich heute in eine Sackgasse manövriert, zahlt morgen den Preis, sei es durch hohe Migrationskosten, eingeschrĂ€nkte InnovationsfĂ€higkeit oder AbhĂ€ngigkeit in Preisfragen.
Darum gilt: Einfachheit ist Trumpf aber nicht um jeden Preis. SouverÀnitÀt bedeutet, heute bewusst Entscheidungen zu treffen, die morgen Wahlfreiheit garantieren.
Digitale SouverÀnitÀt ist kein Dogma gegen SaaS oder proprietÀre Lösungen. Es geht um kluge Architekturentscheidungen, die AbhÀngigkeiten vermeiden und HandlungsspielrÀume sichern. Nur so bleibt man souverÀn, auch in einer digitalen Welt, die sich stÀndig verÀndert.
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Mehr ĂŒber unser langjĂ€hriges Engagement fĂŒr Open-Source findest Du hier.