Die Ausgangslage in drei Punkten zusammengefasst

  • Ein Museum, drei Standorte: das Museum für Gestaltung Zürich sah sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass Nutzer*innen die einzelnen Standorte nicht klar wahrgenommen haben. Nebst dem Hauptgebäude an der Museumstrasse, kuratiert das Haus auch noch Räumlichkeiten im Toni-Areal und in den Sommermonaten den Pavillon Le Corbusier, am Zürichsee.

  • Veranstaltungen, aktuell, divers und vielfältig: Nutzer*innen wussten oft nicht über die Vielfältigkeit der Veranstaltungen Bescheid. Nebst den grossen, lang andauernden Ausstellungen gibt es immer auch eine Vielzahl von kleinen, spannenden und aktuellen Führungen, Exkursionen und Gesprächen.

  • Zielgruppen, heterogen und bedürfnisorientiert abholen: die Zugänglichkeit und Ansprache für verschiedene Zielgruppen musste genauer unter die Lupe genommen und analysiert werden. Mit UX geht’s!

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Designreduktion vs. digitale Funktion
Wenn UX und UI im Einklang aufeinander abgestimmt sind, entsteht ein intelligentes und zeitloses Design System. Um das zu gewährleisten, mussten jedoch verschiedene Herausforderungen und Bedürfnisse in diesem Bereich vorgängig angeschaut und diskutiert werden: Wie viel Reduktion im UI-Design akzeptieren Nutzer*innen? Wie viel können wir weglassen, damit die Funktionen sichtbar bleiben? Wie können wir eine optimale und immer aktuelle Orientierung schaffen? Wie machen wir das Museumserlebnis digital auf eine Art und Weise erlebbar, dass die Plattform dem Inhalt nicht die Show stiehlt? Wie können wir eine gemeinsame Grundlage erarbeiten, damit bei diesem visuell ambitionierten Kunden das Verständnis für die Beweglichkeit einer Website Gehör findet? UX und UI Design zählen zu unseren Kernkompetenzen. In diesem Projekt war es entscheidend, visuelle Ansprüche und Nutzer*innen Bedürfnisse gleichwertig zu berücksichtigen – ohne eine Disziplin über die andere zu stellen: wie also bündeln wir all diese Bedürfnisse zugunsten der Nutzer*innen?

events on the website

Die Sprache des anderen verstehen und übersetzen
Wir haben unser ursprünglich erlerntes Wissen aufgefrischt und mit einer analogen Recherche begonnen, waren in Bibliotheken, haben uns die charakteristischen Merkmale der Schweizer Grafik zu Herzen genommen und nach Funktionalität, klaren Rastern, Minimalismus, Präzision, der Kombination von Text und Bild gearbeitet. Zudem konnten wir anhand von Workshops mit verschiedenen Stakeholdern und Entscheidungsträgern eine gemeinsame Formensprache und ein reflektiertes Design System erarbeiten, welches zu jedem Zeitpunkt Orientierung ermöglicht.

library Museum für Gestaltung
Museum für Gestaltung Zürich, Ausstellungsstrasse, Museumsshop, 2019, © ZHdK
Exhibition "Plakatgang"
Museum für Gestaltung Zürich,Plakatgang, exhibition ‘Plakatgeschichten’ (Poster Stories), 2.3.2018 - 14.3.2020, © ZHdK

Förderung und Sensibilisierung für die digitale Transformation
Unsere Aufgabe bestand unter anderem darin, analoge Denkmuster in eine digitale Sprache zu übersetzen und den Kunden für diesen Wandel mit all seinen Möglichkeiten, aber auch Grenzen zu sensibilisieren. Dabei haben wir darauf geachtet, die Bildgalerie konsequent an das streng definierte und minimalistische Raster anzupassen. Wir haben bewusst nur drei Schriftgrössen verwendet, um klare Hierarchien zu schaffen. Texte haben wir häufig mit ergänzenden Bildern kombiniert, um die Vielfalt des Inhalts sichtbar zu machen und sicherzustellen, dass das Museum auf unterschiedlichsten Anzeigeflächen nichts von seinem Erlebnischarakter, seiner emotionalen Wirkung und seiner Präsenz einbüsst.

Gallery at Museum für Gestaltung

(Das Headerbild gehört rechtlich dem Museum für Gestaltung Zürich)