Ein Bekenntnis zu offenen und gemeinschaftlich entwickelten digitalen Standards
Seit diesem Sommer ist Liip Mitglied des eCH-Vereins, einer 2001 gegründeten Schweizer Standardisierungsorganisation. eCH definiert Standards für E-Government, die von Datenmodellen und -formaten bis hin zu Schnittstellenbeschreibungen und technischen Richtlinien reichen. Damit fördert der Verein die digitale Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen sowie mit Unternehmen und Privatpersonen. Wichtige öffentliche digitale Dienste wie E-Voting, E-MwSt. und E-Move basieren auf eCH-Standards. eCH fördert auch aktiv die Umsetzung und Anpassung internationaler Standards, beispielsweise für die Veröffentlichung von offenen Regierungsdaten, um die Interoperabilität zwischen Schweizer und ausländischen digitalen Systemen sicherzustellen.
Die Entwicklung von Standards spielt sowohl aus technischer als auch aus organisatorischer Sicht eine Schlüsselrolle für die Interoperabilität. Die eCH-Standards sind frei zugänglich und tragen dazu bei, technologische Silos zu vermeiden, die Datenqualität zu verbessern und die Harmonisierung von Verwaltungsprozessen zum Nutzen der Bevölkerung und der Institutionen zu fördern. Im Kern geht es bei der Interoperabilität darum, die Zusammenarbeit zu verbessern und nahtlosere digitale Dienste für alle Beteiligten zu schaffen.
Open Source für eine nachhaltige digitale Zukunft
Wir bei Liip sind fest davon überzeugt, dass offene Standards ebenso wie Open-Source-Software eine wesentliche Grundlage für eine nachhaltige und integrative digitale Transformation bilden.
Darüber hinaus haben wir uns für den Beitritt zu eCH entschieden, weil es sich um einen gemeinschaftsorientierten Verein handelt, der sich auf die tatsächlichen Bedürfnisse seiner Mitglieder konzentriert. Diese identifizieren und priorisieren neue Standardisierungsthemen und organisieren sich bei Bedarf in neuen Fachgruppen. Ausserdem entwickeln und pflegen die Mitglieder Standards. Und sie demonstrieren die Verwendung dieser Standards und fördern deren freiwillige Anwendung. Dieser Ansatz steht in vollem Einklang mit der agilen Methode von Liip zur Produkt- und Dienstleistungsentwicklung, bei der die Bedürfnisse der Endnutzerinnen immer an erster Stelle stehen. Dazu gehören Bürgerinnen, Unternehmen und Personen im öffentlichen Dienst.
"Als aktives Mitglied des Open-Source-Ökosystems spiegelt unser Engagement bei eCH unser Bekenntnis wider, die digitale Infrastruktur von morgen auf verantwortungsvolle und partizipative Weise aufzubauen."
— Charlotte van Ooijen Falce, Data Strategist unt eCH Coordinator bei Liip
Wir schliessen uns einer Gemeinschaft von über 200 kollektiven und 60 individuellen Mitgliedern an, die sich aus Bundes-, Kantons-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen sowie Forschungsinstituten und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammensetzt.
"Liip ist ein wichtiger Akteur im Bereich E-Government-Dienstleistungen und bekannt für seinen offenen und gemeinschaftsorientierten Ansatz. Diese Philosophie steht in engem Einklang mit der von eCH. Wir heissen Liip als Mitglied herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit."
— Denis Morel, Alliance Manager, eCH

Beitrag zur Gemeinschaft
Wir sind bereits zwei der über 20 Fachgruppen von eCH beigetreten: Open Government Data und Political Affairs. Beide Bereiche spiegeln unsere Werte Transparenz, Wiederverwendbarkeit von Daten und digitale Souveränität wider.
Open Government Data (OGD)
Aufbauend auf ihrer umfangreichen Arbeit an wegweisenden Schweizer Open-Data-Projekten wie opendata.swiss und opentransportdata.swiss vertritt Rae Knowler, Senior Software Developer, Liip in dieser Gruppe. Die Gruppe fördert die Nutzung von Open Government Data in der Schweiz mit dem Ziel, die Transaktionskosten zwischen Datenanbietenden, Vermittelnden und Nutzenden zu senken. Sie standardisiert auch die Angabe von Datenqualität, Aktualisierungshäufigkeit und Veröffentlichungszeiträumen, um Datennutzer*innen eine effizientere Qualitätskontrolle zu ermöglichen. Die Kernarbeit der Gruppe dreht sich um die Schweizer Anpassung von DCAT-AP, dem europäischen Metadatenstandard, der zur Beschreibung von Datensätzen des öffentlichen Sektors in einem einheitlichen und maschinenlesbaren Format verwendet wird. Der DCAT-AP-CH-Standard unterstützt die Veröffentlichung von offenen Regierungsdaten öffentlicher Institutionen in der ganzen Schweiz auf dem nationalen Portal opendata.swiss und damit auch auf dem europäischen Datenportal data.europa.eu.
Politische Geschäfte
Diese jüngste Fachgruppe von eCH, die im Juli 2025 ins Leben gerufen wurde, konzentriert sich auf die Entwicklung eines technischen Standards, der es den Parlamenten auf allen föderalen Ebenen ermöglicht, ihre bereits öffentlichen Daten zu Angelegenheiten wie Petitionen, Verordnungen, Gesetzen und Konsultationen in einem technisch einheitlichen und umfassenden Format zu veröffentlichen. Im Gegensatz zur OGD-Gruppe beginnt diese Gruppe ihre Arbeit bei Null, sodass die Datenwissenschaftlerin und Metadaten-Expertin Nataliia Kovalchuk von Liip einen völlig neuen Standard in einem Bereich mit grossem Potenzial für die Schweizer Demokratie mitgestalten kann.
Ausblick
Die Mitgliedschaft bei eCH ist nicht nur eine formale Mitgliedschaft. Sie ist eine Verpflichtung, die Zukunft der digitalen öffentlichen Dienste in der Schweiz mitzugestalten. Wir sind stolz darauf, zu dieser Mission beizutragen, indem wir unser Fachwissen teilen und mit gleichgesinnten Organisationen zusammenarbeiten, die an Offenheit, Transparenz und echte Wirkung glauben. Wir stehen bereits mit mehreren anderen eCH-Fachgruppen in Kontakt, um zu erkunden, wo wir den grössten Mehrwert schaffen können, und sind bestrebt, zu besseren E-Government-Standards für die Schweiz beizutragen.